Man liest in Finanzblogs immer wieder das Wort Notgroschen. Doch was genau ist darunter zu verstehen und warum sollte man ihn besitzen? Mehr dazu hier auf dem Blog.

Definition

Der Duden definiert den Notgroschen wie folgt:

Geld, das man spart, zurücklegt, um in Notfällen, in unvorhergesehenen Situationen darauf zurückgreifen zu können
Duden, abgerufen am 14. November 2015

Im Prinzip sagt der Duden schon alles wichtige. Viel mehr kann man eigentlich auch nicht hinzufügen. Strittig ist lediglich die Höhe des Notgroschens.

Höhe des Notgroschens

Immer wieder hört man die Aussage, dass der Notgroschen 3 bis 5 Monatsgehälter entsprechen sollte. Das ist meiner Meinung nach etwas kurz gedacht. Ich bin eher der Meinung, dass sich die Höhe des Notgroschens an den Ausgaben und den Besitztümern orientieren sollte. So muss man als Autobesitzer zum Beispiel ausreichend Kapital für nötige Reparaturen bereit halten. Bei einer Immobilie sollte der Notgroschen sogar noch größer sein. So kann eine Erneuerung des Dachstuhls sehr teuer werden. Das kann man kaum mit 3 oder 5 Monatsgehälter abdecken. Aber bezahlt werden muss es trotzdem. Bei Immobilien gilt als Faustregel, dass man ab Kauf jährlich 0,8% bis 1% des Kaufpreises zurücklegen sollte. Da ist man schnell über den 5 Monatsgehältern hinaus.

Aber man sollte auch als Mieter immer soviel Geld auf der hohen Kante haben, dass man seine wichtigsten Wohnungsgegenstände im Falle eine Brandes beispielsweise schnell ersetzt werden können. Man kann da nicht unbedingt Wochen warten, bis die Versicherung endlich mal das Geld bezahlt. Hier zählt eindeutig Schnelligkeit. Wer hier natürlich wenig besitzt, muss auch weniger zurücklegen.

Der Notgroschen  sollte auch so angelegt sein, dass man sofort an dieses Geld kommen kann. Hier fallen dann solche Dinge wie Festgeld sofort raus. Man sollte auch sein Depot nicht als Notgroschen betrachten, auch wenn man Wertpapiere wieder schnell verkaufen kann. Wenn man ein Teil seines Depots in einer Finanzkrise verkaufen muss, dann tut das besonders weh. Ich empfehle den Notgroschen auf ein Tagesgeldkonto zulegen. Hier kommt man schnell wieder an sein Geld. Im schlechtesten Fall dauert es ein Tag bis das Geld auf seinem Girokonto ist. Dann sollte eigentlich immer reichen.

Jetzt sollte man natürlich nicht gleich in Panik verfallen. Sondern, wenn man noch kein Notgroschen hat, jetzt verstärkt das Kapital dort hin fließen zu lassen. Wenn bereits ein kleines Sicherheitspolster hat, sollte man dieses soweit ausbauen, dass man die schlimmsten Fälle damit abdecken kann. Ich mache das aktuell so, dass ich am Monatsende 33% meines Geldes, was ich nicht benötige, auf mein Tagesgeldkonto für den Notgroschen überweise. So steigt dieses Konto aktuell zwischen 100 und 300€ pro Monat an. In der Portfolio-Übersicht ist der aktuelle Betrag vermerkt. Das Geld liegt derzeit bei der Renault-Bank, da sie auch einen halbwegs passablen Zinssatz in Höhe von 1% für Bestandskunden bietet und dazu noch monatlich die Zinsen gutschreibt.

Wie man auf dem Blog von Fräulein Zaster sehen kann, gibt es sogar Menschen, die gänzlich auf einen Notgroschen verzichtet haben. Das halte ich für sehr töricht. Es kann immer ein Schwarzer Schwan * kommen. Und dann hat man unnötige Probleme.